Der Literaturkritiker und Übersetzer Friedhelm Rathjen, ein ausgewiesener Kenner Irlands und seiner Literatur, präsentiert in kritischen Einzeldarstellungen 108 irische Bücher von 45 Autorinnen und Autoren.

Das Spektrum der hier behandelten Literatur reicht zeitlich vom endenden 19. bis ins beginnende 21. Jahrhundert, in gewissem Maße also von PreJoyce zu ReJoyce. Über die Klassiker Joyce, Flann O’Brien und Beckett geht es zum metropolen Boom der 1990er, auf denen ein besonderer Schwerpunkt liegt – freilich ist dieser Schwerpunkt kein Endpunkt, auch im neuen Jahrtausend hat sich die Literatur Irlands weiter- oder vielleicht auch wieder ein wenig zurückentwickelt, eine Entwicklung, die sich in diesem Buch ebenfalls an markanten Beispielen festgehalten findet.

Lust aufs Lesen will Rathjen machen, und damit im Zweifelsfall die Leselust nicht in Frust umschlägt, spricht er in einigen Fällen auch ausdrückliche Warnungen aus. Rathjens Kompendium richtet sich an eine Leserschaft, die aus Normalsterblichen besteht, und nicht an Expertenklüngel. Deshalb wird auf Wissenschaftsjargon ebenso verzichtet wie auf Insideranspielungen. Über lesbare Bücher lesbar schreiben – das ist es, worum es dem Autor geht.