Lange vor dem Fernsehen prägte die Kinowochenschau das Bild der politischen und gesellschaftlichen Wirklichkeit. Zehn bis fünfzehn Minuten lang präsentierte sie im Vorprogramm der Kinos das Weltgeschehen in einem Mix aus Politik, Kultur und Unterhaltung. Dabei erreichte sie wöchentlich ein Millionenpublikum. Verstanden sich die ersten »Kinojournale« primär als Informationsmedium, wurden die Wochenschauen seit dem Ersten Weltkrieg immer wieder für die politische Propaganda instrumentalisiert. Die Geschichte der Wochenschau spiegelt so wie kaum ein anderes Medium die politische Geschichte im 20. Jahrhundert. Aus dem Kino sind die Wochenschauen verschwunden, ihre Bilder bleiben in historischen Dokumentationen aber gegenwärtig.
Mit diesem Band wird eine Gesamtdarstellung der Geschichte der Wochenschau in Deutschland seit ihren Anfängen bis zu ihrem Ende in den 80er Jahren vorgelegt. Dazu werden nicht nur die verstreuten Einzelstudien zu den Wochenschauen ausgewertet, sondern auch zeitgenössisches Quellenmaterial analysiert.