Kunstformen, die sich digitaler Technologien bedienen bzw. diese kritisch reflektieren, gewinnen zunehmend an Popularität. Innovative künstlerische Konzepte gehen in Richtung multimodaler Gestaltung und einer Öffnung des Kunstwerks gegenüber dem Publikum und seiner Umgebung. Die Autorin stellt hier ein Modell zur Kunstbetrachtung vor, das sich auf soziologische Aspekte der Werkinterpretation konzentriert — ein alternatives Konzept zu einer rein formal-ästhetischen Kunstbetrachtung auf Basis der Semiotik und der funktionalen Theorie. Es betrachtet Kunst und Kultur als Kommunikation, die einerseits den Austausch zwischen KünstlerIn, Kunstwerk, Publikum und Umgebung fokussiert und andererseits diesen Austausch nachvollziehbar macht, indem es konkrete semiotische Ressourcen beschreibt, die in digitalen Kunstwerken zur Kommunikation verwendet werden. Damit ermöglicht dieses Modell eine neue, reichhaltige Sichtweise auf digitale Medienkunst.