Jedes sprachwissenschaftliche Projekt braucht als Grundlage sprachliche Daten - dies dürfte unstrittig sein. Die entscheidende Frage aber ist, wie man zu sprachlichen Daten kommt. Im Gegensatz etwa zur Geschichtswissenschaft hat die Sprachwissenschaft ihre Quellen für die zu interpretierenden Daten bislang nur ansatzweise reflektiert; eine "sprachwissenschaftliche Quellenkunde" steckt ebenfalls in den Kinderschuhen.

Im Oktober 2011 sind deutsche und tschechische Sprachwissenschaftler/innen zur II. Internationalen Konferenz "Korpuslinguistik Deutsch-Tschechisch kontrastiv" zusammengekommen, um genau diese Frage zu diskutieren. Das Ergebnis ist ein neues Kompendium, das die unterschiedlichen Möglichkeiten der Datengewinnung darstellt und ausprobiert. Dabei werden theoretische, technische und praktische Fragen der Datenanalyse erörtert und Lösungswege gezeigt. Im Zentrum nahezu aller Beiträge stehen authentische Texte sowie Analyse und Interpretation der aus den Texten gewonnenen Daten.