Das Buch befasst sich mit Erinnerungstexten von Zeugen Jehovas als einer lange vergessenen Opfergruppe des Nationalsozialismus. Die Autorin stützt ihre Ausführungen auf reiche, neu erschlossene Quellenbestände und literaturwissenschaftliche Ansätze, deren Methodik der Spezifik von Zeitzeugentexten hinsichtlich ihrer Funktionalität gerecht werden kann. Erinnerungstexte verfolgter Zeugen Jehovas werden analysiert und anhand eines umfassend argumentierten Vergleichs mit literarischen Texten zum Holocaust als Erinnerungsliteratur im kultur- und literaturwissenschaftlichen Forschungsfeld platziert. Für die Entwicklung von Toleranz und Zivilcourage stellen sie sich als wichtig und didaktisch verwertbar heraus. So bezweckt die Verfasserin nicht nur, die Erinnerungstexte vor dem Vergessen zu bewahren, sondern legt zudem eine neue Basis für weiterführende historische und literaturwissenschaftliche Auseinandersetzungen.