Dieses umfängliche Buch hat die Form einer Autobiographie. Indes: Der Autor verfolgt nicht die Absicht, sein wirkliches Leben darzustellen. Keller räumt ein, in dem Roman stehe längst nicht alles, was er erlebt habe, andererseits aber manches, das nicht der Wirklichkeit entspreche, so die Liebesgeschichten. „Der Roman … sollte. nicht eine bloße Abschrift des Erlebten, sondern eine Dichtung sein, die allerdings ihre Nahrung aus dem Erleben und ihre Innerlichkeit und Form aus der menschlichen und künstlerischen Erfahrung gewann“ (Gustav Steiner in der Einleitung des Bandes, der dieser Lesung zugrunde liegt (Diogenes 1993).
Mit einem Wort: Dieses ist ein – was es ja nicht so oft gibt – unterhaltsamer Bildungsroman im autobiographischen Gewande.