›Parzival‹ Wolframs von Eschenbach ist der wunderbarste Roman des Mittelalters, der eines der großen Mysterien auch noch unserer Gegenwart zum Gegenstand hat: den Gral.
Es ist außerdem die Geschichte des tumben Parzival, der viel Mühe und Leid auf sich nimmt während der langen Suche nach dem Gral und zu sich selbst. Aus Unwissenheit begeht er seinen größten Fehler, welchen er jahrelang aus der Welt zu schaffen versucht.
Die zentrale Fragestellung diese Buches lautet daher: Wie kommt es zu diesem Versäumnis? Was ist entscheidend dafür, dass Parzival die bedeutende Frage nicht stellt? Liegt es tatsächlich an dem mangelnden Mitleid, das die Forschungsliteratur aus den 1950ern Parzival zuzuschreiben versuchte oder hat dieses Versäumnis einen größeren Stellenwert?
Um darauf antworten zu können, wird im ersten Teil der Lebensweg des Protagonisten untersucht, auf welchem er immer wieder auf Menschen trifft, die ihn Dinge lehren, welche ihm von seiner Mutter vorenthalten wurden.
Im zweiten Teil der Arbeit wird die heranwachsende Herrscherfigur Parzival und die Figur seines Onkels und Vorgängers Anfortas mit der Lehre der ›Zwei Körper des Königs‹ von Ernst H. Kantorowicz verbunden.