PHILIP GUSTONDAS GROSSE SPÄTWERK / LATE WORKSFällt in Kunstkreisen der Name Philip Guston, bekommen die Anwesenden in der Regel leuchtende Augen. Denn sie alle wissen, was der Mann mit seinen Bildern, die ab den späten 1960er-Jahren bis zu seinem Tod 1980 entstanden sind, für die Kunst und insbesondere für die Malerei geleistet hat: Zu einem Zeitpunkt, da es alles andere als en vogue oder populär war, bricht er mit dem Reinheitsgebot der Abstraktion und holt die Figur auf die Leinwand und damit in die amerikanische Nachkriegsmalerei zurück. Wie außergewöhnlich und einzigartig das ist, merkt man erst, wenn man die Bilder betrachtet, die zeitgleich von seinen (ehemaligen) Künstlerfreunden und Weggefährten Willem de Kooning, Barnett Newman oder Mark Rothko geschaffen worden sind.Dank seines anarchischen Humors und der genialen Verbindung von hoher Kunst mit Bildern der Populärkultur wurde Guston nicht nur zum bahnbrechenden Vorreiter, sondern zum Inbegriff des artist's artist, und das ist er bis heute geblieben. Kaum ein Künstler, der ihn nicht verehrt und für den Mut bewundert, den es brauchte, um allen Widerständen und Anfeindungen zum Trotz am eingeschlagenen Weg festzuhalten. Dieser Ausdauer oder vielleicht auch Sturheit verdanken wir ein Spätwerk, das über dreißig Jahre nach seinem Tod kein bisschen an Frische, Aktualität, Relevanz und Qualität verloren hat.
Katalog zu den Ausstellungen:Frankfurt am Main: Schirn Kunsthalle6.11.2013-2.2.2014www.schirn.deHamburg: Deichtorhallen / Sammlung Falckenberg22.2.-25.5.2014www.deichtorhallen.deHumlebæk (DK): Louisiana Museum of Modern Art4.6.-7.9.2014www.louisiana.dk