Das Wort alternativlos wurde für das Jahr 2010 von einer sprachkritischen Jury zum „Unwort des Jahres“ gewählt. Das Nachdenken über Alternativen in bestimmten Situationen hängt entscheidend von der Methodik der Zeichen ab, mit denen wir uns über Handlungsgebote austauschen. Traditionell gilt hier das Problem des Schließens von faktenbezogenen Sein- auf handlungsbezogene Sollen-Sätze. Bei vielen alltäglichen Zwängen wie auch bei politischen Alternativlosigkeiten stellen sich die Notwendigkeiten inzwischen aber nicht selten ökonomisch dar, besonders wenn Marktprozesse an die Stelle der sprachlichen Kommunikation treten. Das Buch entwickelt auf interdisziplinärer Basis die Grundlagen einer allgemeinen Theorie modaler Verhältnisse, in der Notwendigkeiten in den inhaltlichen Beziehungen der damit verbundenen Weltausschnitte aufgehen. Als linguistische Grundlage dient der jüngere sprachwissenschaftliche Kognitivismus, der Sprache nicht mehr als Instrument zur Abbildung isolierter Wahrheiten, sondern als kreatives Mittel zur Konzeptualisierung komplexer Wirklichkeiten begreift. Der Orientierung an den Inhalten des Notwendigen folgend, geht die Arbeit von zwölf aktuellen Texten aus, in denen uns beispielhafte Notwendigkeiten vermittelt werden.