Am 20. Dezember 1812 ist der erste Band der Kinder- und Hausmärchen erschienen. Seither bilden Grimms Märchen einen wichtigen Bestandteil häuslicher und schulische Lektüre für Kinder und Erwachsene, ebenso wie sie auch Anlass zur Auseinandersetzung in verschiedensten Wissenschaften geben.
Die vom Institut für Jugendbuchforschung im Sommersemester 2012 ausgerichtete Ringvorlesung zum Jubiläumsjahr möchte mit den hier versammelten Beiträgen einen literatur- und kulturwissenschaftlichen Blick auf die Kinder- und Hausmärchen werfen und diese als eines der großen Kunstwerke deutscher Literaturgeschichte würdigen.
Grimms Märchen sollen darüber hinaus in einen Bezug zu anderen großenMärchendichtungen und –sammlungen ihrer Zeit gesetzt werden. Überdies gilt es, das gänzlich neue Märchenverständnis der Brüder Grimm hervorzuheben und als Gewinn und Verlust zugleich zu charakterisieren. Die weltweite Rezeption der Grimm`schen Märchensammlung schlägt sich in zahllosen Übersetzungen nieder, die auch in der Gegenwart nicht abbrechen, wie Erfahrungsberichte aus Portugal, Frankreich und Polen belegen. Nicht zuletzt wird ein Einblick in die überaus reichhaltige Illustrationsgeschichte der Kinder- und Hausmärchen gegeben, die ein wichtiger Bestandteil jenes herausragenden Erfolgs ist.