Gerechtigkeit wird oft durch Gleichheit bestimmt. Um Gleichheit herzustellen, muss verglichen werden. Durch beliebige Vergleiche aber kann jedes gerecht erscheinendes Verhältnis in Ungerechtigkeit kippen. Dieser Widerspruch muss in einer Gerechtigkeitskonzeption gelöst werden. Das Buch entwickelt in Auseinandersetzung mit Aristoteles, Rawls und Sen ein Gerechtigkeitskriterium gleicher Berücksichtigung aller in einem gemeinsamen Raum der Anwesenheit. Dabei wird der Begriff der Anwesenheit religionsphilosophisch bestimmt. An diesem Kriterium werden vier ökonomische Klassiker auf ihre wirtschaftsethischen Grundlagen überprüft (Smith, Marx, Friedman, Piketty). Auch ohne zu vergleichen, lassen sich die Verteilungsprobleme wirtschaftlicher Güter und Lasten identifizieren und gerecht lösen.