Christian Fürchtegott Gellert verdient es, einem breiten Lesepublikum wiederentdeckt zu werden. Darum erscheint rechtzeitig vor dem 300. Geburtstag des großen Dichters der Aufklärung dieses Büchlein. Ganz dem Grundanliegen seiner Epoche verpflichtet, will Gellert mit seinen Fabeln nicht nur unterhalten, sondern auch belehren. Dabei ist er immer überraschend. In der Fabel, die dem Büchlein den Titel gibt, belehrt nicht etwa das Alter die Jugend, sondern der "junge Criticus" den "alten Dichter". Über Gellerts religiöses Empfinden erfahren wir viel in den Gedichten, die zu Menschenliebe und Gottvertrauen aufrufen. Diese Textsammlung ist mehrfach vertont worden. Und in seinen Briefen tritt uns Gellerts Leben vor Augen, das ihm die Natur nicht leicht gemacht hat. Umso dankbarer war er für alle Gesten der Freundschaft, die ihn seit seiner Jugend begleiteten.Christian Fürchtegott Gellert wurde am 4. Juli 1715 in Hainichen/Sachsen geboren, er starb am 13. Dezember 1769 in Leipzig. Der Herausgeber Werner Marx liefert sowohl eine biografische Einführung als auch im Nachwort eine wirkungsgeschichtliche Einordnung Gellerts.