Die Autorin rekonstruiert im ersten Teil ihres Buches die
Diskriminierung der jüdischen Schülerschaft im Protektorat
Böhmen und Mähren. Dazu werden zunächst die Maßnahmen
an deutschen Schulen und dann an den tschechischen
Volks-, Bürger-, und Mittelschulen analysiert. Das
Buch zeigt die Ergebnisse einer detaillierten Primarquellenforschung
auf.
Der zweite Teil widmet sich der Frage der Erziehung im
Ghetto Theresienstadt. Untersucht wird dazu die Rolle der
„Jugendfürsorge“ im Ghetto – ihre jüdischen Hauptakteure
und ihre Erziehungsziele, Erziehungskonzeptionen und Erziehungsmittel.
Speziell wird der Fokus auf die Erziehungsarbeit
in den Kinderheimen und Jugendheimen gelegt. Berücksichtigt
wird die Rolle der Kinderselbstverwaltung, die
in Kinderheimen zentral war. Die Autorin rekonstruiert die
Gründung der Heime (Heime L 417, L 410) und stellt die
Kinder- und Jugendheime und ihre pädagogische Orientierung
dar. Thematisiert wird auch der „Geheimunterricht“
sowie das „Kulturleben“ in Kinderheimen – Kinderoper
Brundibar, Kinderaufzeichnungen, literarische Kindertexte
und Gedichte.