1943 - ein Filmstudio vor den Toren Berlins: Eine Gruppe von Zwangsarbeitern lebt mitten im Krieg in einer Kulissenstadt, in der die Nazis Propaganda- und Durchhaltefilme drehen. Dass diese künstlich angelegte Welt voller Illusionen selbst dann nicht zu Schaden kommt, wenn halb Berlin im Bombenhagel zerstört wird, mutet geradezu absurd an. Abgesehen von einem dänischen Freiwilligen – dem Alter Ego des Autors – sind die Arbeiter zwangsrekrutierte Ausländer aus besetzten Gebieten. Obwohl ihr Aufenthalt in Berlin nicht freiwillig erfolgt, scheint sie der Krieg, der um sie herum tobt, nicht zu betreffen. Selbst ein Bombenangriff hat eher den Charakter einer privaten Irritation und stört nicht mehr als das schlechte, eintönige Esse oder die Flöhe im Bett.

Die Nebenpersonen sind kein Kriegsbuch, sondern eine Schilderung von Menschen, die als Nebenpersonen in ihrer Welt leben – abseits von der
Wirklichkeit, ohnmächtig, übersehen und außerstand, sich sichtbar zu machen oder Beziehungen einzugehen. Den Menschentyp, den Peter Seeberg schildert, gab und gibt es zu allen Zeiten. Dies macht heute so aktuell wie kurz nach dem 2.Weltkrieg.