„Kapitalismus als Religion“ lautet der Titel eines zuletzt viel beachteten Fragments von Walter Benjamin. Im Rückgriff auf Marx, Nietzsche und Freud radikalisiert der Autor diese Diagnose der Moderne und fragt, inwiefern unter kapitalistisch-religiösen Bedingungen mit und über Benjamin hinaus von einer Aktualität des Messianischen gesprochen werden kann. Wenn das messianische Versprechen nicht mehr der Welt des Religiösen angehört, „zielt“ es auf den Abbruch des kapitalistischen „Kultus der Ware“.