Seit einigen Jahren avanciert Community Organizing zum Schlagwort in der außerparlamentarischen Stadt- und Sozialpolitik. Soziale Bewegungen verbinden mit der Parole „Organize!“ die Hoffnung, die eigene Politik auf eine breite gesellschaftliche Basis stellen zu können. Diese Erwartung ist nicht unbegründet: Seit den 1880er Jahren ist Community Organizing in der US-amerikanischen Gesellschaft als effektives Instrument emanzipatorischer Politik präsent. Im 21. Jahrhundert angekommen, richtet sich die Energie vieler Nachbarschaftsorganisationen – auch in Deutschland – wieder gegen Gentrifizierung und rassistische Institutionen. Community Organizing ist aber kein exklusiv linker Ansatz. Es beschreibt auch die komplexen Methoden der Herrschaftssicherung (neo)liberaler Akteure. Dieses Buch bietet eine kritische Einführung in die verschiedenen Formen des Community Organizings und diskutiert deren Chancen und Probleme anhand von historischen und aktuellen Beispielen. Die Lektüre wird durch mehrere Interviews mit Organizer_innen aus Los Angeles und Berlin abgerundet.