Der auf einem Hochterrassensporn über dem Donau- und Lechtal, gut 30 km nördlich der Provinzhauptstadt Augusta Vindelicum/Augsburg gelegene römische Fundplatz Submuntorium/Burghöfe zählt zu den wichtigsten Kastellorten der Provinz Raetia während der frühen und späten Kaiserzeit. 2001–2007 wurden von der Provinzialrömischen Archäologie der Universität München der Sporn und ein Teil der Hochterrasse, das sog. Ostplateau, in vier Grabungskampagnen untersucht, ergänzt durch einen Geländesurvey und eine geophysikalische Prospektion. Vor allem sollte das spätrömische Kastell und die Dauer der militärischen Nutzung nachgewiesen werden. Neue Erkenntnisse ergaben sich auf dem Ostplateau zur Abfolge der Holz-Erde-Kastelle und zur Ausdehnung des Lagerdorfs (vicus) im 1. Jahrhundert n. Chr. Zu den wichtigsten Ergebnissen zählt eine 1,5 ha große Abschnittsbefestigung mit Doppelgraben, die älter als das bekannte Auxiliarkastell ist und spätestens in den frühen 40er Jahren des 1. Jahrhunderts erbaut wurde. Nach dessen Auflassung entwickelte sich hier nach Gründung des Auxiliarkastells der Ostvicus, der um 80 n. Chr. durch einen Brand zerstört wurde.
Das spätrömische Kastell konnte auf dem Sporn lokalisiert und die Wehrmauer an mehreren Stellen erfasst werden. Die Befestigung wurde gegen Ende der 90er Jahre des 3. Jahrhunderts errichtet und gehört zu dem in der Provinz Raetia um 300 n. Chr. umgesetzten tetrarchischen Festungsbauprogramm. Für Submuntorium sind in der Notitia Dignitatum eine Reitereinheit und eine Abteilung der dritten italischen Legion überliefert. Nicht erwartet hatte man die auf dem Ostplateau ab der constantinischen Zeit festgestellte offene, dörfliche Handwerkersiedlung mit kombinierten Wohn- und Werkstattgebäuden für Metallverarbeitung, die ab ca. 350 durch einen Abschnittsgraben mit Erd- oder Rasensodenwall geschützt wurde. Das Fundmaterial gibt Aufschluss über die Dauer des Kastells und der Zivilsiedlung, die Zusammensetzung und die Lebensgewohnheiten der Militärgarnison und der Bevölkerung. Zwei Goldmünzen des Kaisers Leo I. dienen als Beleg für die Präsenz einer Militäreinheit noch während des dritten Viertels des 5 Jahrhunderts. Denn bis zum Tod des Heermeisters Aëtius im Jahr 454 ist mit einer Beibehaltung der Grenzsicherung und der militärischen Strukturen der zur italischen Diözese Italia annonaria gehörigen Provinzen Raetia prima et secunda zu rechnen. Raetien diente wohl bis zur Absetzung des letzten weströmischen Kaisers Romulus Augustulus als eine Art Schutzglacis für die italische Praefektur.