Für Walter Benjamin zeigen die Dinge von sich her einen genuinen Ausdruck ihrer selbst, der hin zur Sprache drängt. Dadurch erweist sich die Sprache als zwiefältig. Die Zeichen erschließen die Welt der sinnlichen Anschauung. Dadurch aber entgeht in der Form der Zeichen und in der zeichenhaften Fassung der Sprache das individuelle Moment des Bezeichneten. Zeichen ordnen Dinge, in dem sie sie unter einer im Bewusstsein vorgestellten Identität klassifizieren. Dagegen sträubt sich ein nicht im Zeichen aufgehender Rest der zum individuellen Ausdruck des Anderen strebt. Dieser Rest weist auf eine eigene Sprachform, die Walter Benjamin die Namensprache nennt. Nicht selten wurde an dieser Stelle Walter Benjamins frühe Arbeiten im Sinne eines mystischen Zugangs zur Sprache gelesen, die sich dann von den späteren Texten Benjamin, die eher marxistisch orientiert seien, abheben lassen. Die hier vorliegende Interpretation der Benjamin’schen Essays vermeidet diese Differenzsetzung innerhalb des Werkes von Walter Benjamin.
Vielmehr ist das Kunstwerk der Dreh- und Angelpunkt in der geschichtsphilosophischen Konstruktion Walter Benjamins.