Im Leben spielt Arthur Schnitzler mit den Frauen. Er lässt sie sich mit den Spielregeln abmühen, die er setzt. Die Frauen kennen jedoch diese Spielregeln nicht. Es geht ihnen ähnlich wie Josef K. in Kafkas „Prozeß“. Schnitzler kann es sogar wagen, den Frauen zu empfehlen, sich mit einer Existenz in seinem „Harem“ zufrieden zu geben, ohne dass sie die Beziehung abbrechen. Es übersteigt ihre Vorstellung, dass er ihnen die Menschenwürde absprechen könnte. Schnitzler fühlt sich jeder Verantwortung enthoben. Denn den Frauen steht es frei, die Fäden, an denen sie hängen, zu durchschneiden. Aber auch der Versuch frei zu werden, bedeutet, schuldig zu werden. Krankheit und Tod folgen aus der Schuld.
Zwei der Frauen, deren Leben hier dargestellt wird, sterben früh: Maria Reinhard im Jahr 1899, Anna Heeger im Jahr 1903. Die dritte, Maria Chlum, trägt den Tod bereits in sich. Olga Waissnix war schon 1897 gestorben, Rosa Freudenthal stirbt 1905. Krankheit und die Aussicht auf einen frühen Tod waren für einige dieser Frauen das Motiv für die Liebesbeziehung.