Über die literarische Schöpfung von Dingen und das Infragestellen der vorherrschenden Objekt-Ordnung.

Die literarische Schöpfung von Dingen stellt die in der Wirklichkeit vorherrschende Objekt-Ordnung in Frage. Da es sich bei der Präsenz von Dingen in der deutschen Dichtung und Prosa um Gegenstände handelt, deren Materialität imaginiert ist, entfalten sie mitunter ein eigentümliches Eigenleben, üben eine geheimnisvolle Kraft auf Menschen aus, manchmal treten sie ihnen sogar als eigensinnige Akteure gegenüber. So liefern erzählte Dinge nicht nur neue Denkanstöße zur Welt der Objekte, sondern auch zu den Beziehungen von Menschlichem und Dinglichem.

Aus dem Inhalt:
Galili Shahar, Tel Aviv: Ring/Ding - Objekt, Kunstwerk und Machtrepräsentanz bei Lessing und Wagner
Dörte Bischoff, Hamburg: Beutestücke - Stückwerk - Dingpoetik und Geschichtsphilosophie bei Heine
Uwe Steiner, Mannheim: Die Verrückung der anthropologischen Matrix. Dinge bei Franz Kafka
Paola Bozzi, Mailand: Einmal anfassen, zweimal loslassen. Zu Herta Müllers Unterminierung der Ordnung