Das Verhältnis von Staat und Kirche wurde im Gefolge der Aufklärung und des Josephinismus ebenso neu bestimmt wie das Verhältnis der unterschiedlichen Konfessionen zueinander. Der Staat rückte näher an die Menschen heran. Das kann als Sozialdisziplinierung gedeutet werden, aber auch als Beitrag zur Verbesserung der sozialen und individuellen Sicherheit, zum Ausbau der Sozialfürsorge, des kulturellen Standes, der Bildung und nicht zuletzt der ökonomischen Grundlagen. Die Autoren dieses Bandes untersuchen, wie die Bewohner in den unterschiedlichen Regionen von Franken über Schlesien bis Siebenbürgen auf diese „aufgefangene Revolution“ reagierten und wie die Maßnahmen der Aufklärung in ihren Alltag – auch den Alltag des religiösen Lebens – eingriffen.