Schau, schau!

In mittelalterlichen Kirchen fühlt man sich oft von kopfförmigen Skulpturen an den Kapitellen geradezu beobachtet. In Gesellschaft steinerner Masken, Tiere, ja bisweilen Monstren, Pflanzen und geometrischer Figuren geben sie viel über die religiösen Vorstellungen einer Epoche preis, die bis heute auf uns eine rätselhafte Faszination ausübt. Der vorliegende Band zeigt erstmals in etwa 200 Abbildungen den Reichtum dieser von der Kunstgeschichte weitgehend vernachlässigten Objekte – nicht nur im Land Salzburg, sondern auch in Bayern. Da es sich bei den Kopfskulpturen und Motiven um ein gesamteuropäisches Phänomen handelt, werden immer wieder Vergleiche aus anderen Regionen gezeigt.

Eingegangen wird auf die formale Entstehung dieser steinernen Masken und Gesichter in Romanik und Gotik ebenso wie auf die Psychologie ihrer Wirkung. Die Fülle der Beispiele erlaubt eine eingehende Diskussion dieser Interpretationen und ermöglicht tiefe Einblicke in die faszinierende religiöse Mentalität des Mittelalters.