Ein junger Mann trifft in seinem Stammlokal in Berlin-Kreuzberg einen Unbekannten, der sich ihm als ungewöhnliches Geburtstagsgeschenk für seine Frau aufdrängt: Jeden Dienstagabend wird er bei ihnen vorbeikommen und ihnen eine Geschichte in Fortsetzungen erzählen – Bezahlung: eine Flasche Wodka.
Mit seinen wundersamen Geschichten entführt Jacoby seine Zuhörer von Berlin nach Prag und Budapest und durch das gesamte 20. Jahrhundert. In ihnen geht es um himmlische Paläste und unterirdische Städte, um Engel und Propheten, es wird geliebt, gehasst, verflucht, gestorben und gemordet. Während die Männer noch nach Liebe oder Erkenntnis suchen, haben die Frauen bereits gewählt – und bleiben am Ende doch allein. Und im Hintergrund zieht der Hohe Rabbi Löw von Prag samt Golem die Strippen und führt Regie.

Benjamin Stein verknüpft geschickt die einzelnen Stränge der verzweigten Geschichte und führt uns ein in die Welt des Erzählens und der Buchstaben, auf denen die Welt beruht – bis Wirklichkeit und Erzählung nicht mehr zu unterscheiden sind.

Mit 'Das Alphabet des Rabbi Löw' liegt jetzt eine Komplettüberarbeitung des Debütromans von Benjamin Stein vor. Die Sprache ist dichter geworden, die Handlung klarer – ein großartiges Leseerlebnis.