Die Hochschulen und Universitäten haben die Didaktik entdeckt, und die Hochschuldidaktik hat sich mittlerweile als eigenständige Disziplin etabliert. Theoretisch steckt sie jedoch noch in den Anfängen und ist vor allem mit allgemeinen Fragen des Lehrens und Lernens, mit der Entwicklung von Methodiken und sogenannten hochschuldidaktischen Schlüsselqualifikationen beschäftigt. Bereichs- und fachspezifische hochschuldidaktische Ansätze, die disziplin- und bereichsspezifische Traditionen, Erfordernisse und Arbeitsweisen in Lehr- und Lernkonzepte übersetzen und integrieren, sind jedoch nach wie vor Mangelware. Hier setzt der vorliegende Band an: Er stellt bildungstheoretische Begründungen für eine literatur- und kulturwissenschaftliche Hochschuldidaktik vor, skizziert Entwicklungslinien und enthält nicht zuletzt konkrete Vorschläge und Beispiele für didaktische und methodische Ansätze für den literatur- und kulturwissenschaftlichen Unterricht an der Hochschule. Die Beiträge entstammen einerseits der fachspezifischen Lehrpraxis, andererseits enthalten sie durch ihre kulturwissenschaftliche Rahmung stets eine interdisziplinäre Dimension, die sie übertragbar und für die Lehre in anderen Fächern interessant macht.