Markus Patt beleuchtet das Preissetzungsverfahren im Eisenbahngüterverkehr in Deutschland von der Einführung der Eisenbahnen bis zum Ende ihrer monopolistischen Marktmacht im Verkehrswesen. Dabei liegt der Fokus der rechtshistorischen Studie auf der Analyse des rechtlich-institutionellen Rahmens der Preisbestimmung in den jeweiligen Episoden der deutschen Eisenbahngeschichte. Markus Patt geht der Frage nach, ob und inwiefern sich trotz der feststellbaren Systemwechsel in der Eisenbahnpolitik eine konsistente Tradition im Bereich der Preisfeststellung ermitteln lässt. Er stellt heraus, dass die Tarifbildung durchgängig als Instrument verstanden wurde, um einen bewusst-geordneten Ausgleich der unterschiedlichen Interessen - insbesondere auch der Abnehmer und der Politik - herbeizuführen. Dem Tarifbestimmungsrecht kam damit die Aufgabe zu, ein entsprechendes Verfahren zu statuieren und besondere Institutionen auszugestalten, um diesen Ausgleich abbilden zu können.