Das Buch widmet sich erstmals dem Motiv der illusionistischen Landschaftsmalerei in den venezianischen Villen des 16. Jahrhunderts; also von Landschaftsfresken, die im Verbund mit Augen täuschenden Fensterrahmen wie scheinbar echte Ausblicke vor den Betrachter treten. Damit wird das bisher stark auf die Villenarchitektur Andrea Palladios und die figürlichen Bildprogramme ausgerichtete Forschungsinteresse auf ein Bild- und Raummotiv gelenkt, das sich hier als Kern der venezianischen Villa zu erkennen gibt. Die detaillierten Analysen ausgewählter Fresken werden neben einer reichen Bebilderung unterstützt durch die Auswertung zahlreicher antiker wie frühneuzeitlicher Landschaftsbeschreibungen. Vor allem die Villenbriefe von Plinius dem Jüngeren machen erkennbar, welche zentrale Bedeutung den illusionistischen Landschaften in der antiquarischen Rekonstruktion antiker Raumerlebnisse zugesprochen werden muss. Gerade die enge Einbindung in die ikonographische wie ideologische Konzeption der Villa betont die herausragende Stellung dieser Landschaften. Das Landschaftsfresko ist Teil einer großen Erzählung, in deren Mittelpunkt die Villa steht.