Der Erste Weltkrieg ist fester Bestandteil des Geschichtsunterrichts. Die dabei verfolgten Lernziele haben sich im Laufe der Zeit immer mehr von konkreten ereignis- und verlaufsorientierten Inhalten hin zu dem Anliegen entwickelt, das Erleben des Krieges und die Erfahrungen der Menschen in den Mittelpunkt zu stellen. Der vorliegende Band thematisiert Bedeutungen und Wahrnehmungen von "Grenzen" im Kontext des Ersten Weltkriegs und präsentiert dazu neue Fragestellungen, Zugänge, Methoden und Materialien für den Unterricht. Grenzen werden dabei nicht nur als geographische Demarkationslinien, sondern auch in einem weiteren Sinne als Kategorien der sozialen und kulturellen Ein- und Ausgrenzung verstanden. Sie bestimmten Identitäten, wurden aber auch immer wieder überschritten oder verschoben. Aufgrund der konkreten und symbolischen Funktionen von Grenzen im Zusammenhang mit Krieg finden sich auch zahlreiche Arten ihrer Repräsentation in historischen und aktuellen Medien. Diese reichen von der Wochenschau über Karten, Kinder- und Jugendliteratur bis hin zu Computerspielen und stellen einen reichhaltigen Fundus dar, um das Thema Erster Weltkrieg in neuartiger Weise für den Schulunterricht zugänglich zu machen.