„Migration and Conflict“ befasst sich mit der sozialen Inte­gration burkinischer Migranten, die im Nachbarland Côte d'Ivoire gelebt und gearbeitet hatten, 2002 im Zuge des Bürgerkriegs von dort vertrieben wurden und infolge­dessen nach Burkina Faso zurückgekehrt sind. Im offi­ziellen Diskurs der burkinischen Regierung werden diese Vertriebenen als repatriés, d.h. als ins Vaterland Zurück­geführte, bezeichnet. Die vorliegende Arbeit, die sich in der ethnologischen Transnationa­lismusforschung verortet, analysiert die Integrationsprozesse und Beziehungen der Ver­triebenen zu der lokalen Bevölkerung sowie zu den Vertretern der öffentlichen Verwal­tung und die sich dabei aufbauenden Spannungen in der Kleinstadt Batié im Südwesten Burkina Fasos. Seit Gründung des Ortes in der Mitte des 19. Jahrhunderts ist Batié durch den kon­tinuierlichen Zuzug von Migranten aus anderen Teilen der Region gekennzeichnet, wo­durch eine bemerkenswert friedliche multiethnische und multireligiöse Gesellschaft ent­standen ist: Über 18 verschiedene ethnische Gruppen leben dort zusammen und inter­agieren auf vielfältige Weise.

Über die Autorin:
Andrea Riester studierte Ethnologie, Politikwissenschaft und Volkswirtschaft in Freiburg im Breisgau und Glasgow und schloss ihre Dissertation an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg ab. Sie arbeitet als Migrations-Expertin für die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ).