Unternehmensethik steht in der Spannung von Trivialität ("Handle verantwortlich!") und Realitätsferne. Um beides zu vermeiden, entwickelt Andreas Suchanek das Feld der Unternehmensethik entlang der Frage nach einem vernünftigen Maßstab für verantwortliches Handeln von Unternehmen. Dies erfolgt in mehreren Schritten. Zunächst werden die ethischen Grundlagen vom Gedanken einer vertrauensvollen Kooperation her beschrieben; verantwortliches Handeln wird dabei als "Investition" in den Erfolg dieser Kooperation interpretiert. In einem nächsten Schritt wird unter den Überschriften "Menschliche Natur", "Zeitdimension" und "Sozialdimension" nach Bedingungen bzw. Hindernissen eines solchen verantwortlichen Handelns gefragt. Die Überlegungen zum vernünftigen Umgang mit diesen Bedingungen lassen sich in folgender Goldenen Regel zusammenfassen: Investiere in die Bedingungen der gesellschaftlichen Zusammenarbeit zum gegenseitigen Vorteil! Schließlich werden diese Konzepte angewandt auf Unternehmen. Deren Verantwortung wird entsprechend präzisiert als Erfüllung berechtigter Vertrauenserwartungen durch (1) Halten von gegebenen Versprechen, (2) Einhalten von Verträgen und gesetzlichen Vorschriften und (3) Beachten moralischer Normen - oder anders formuliert: die Vermeidung relevanter Inkonsistenzen zwischen Vertrauenserwartungen und Handlungen.