Die Studie untersucht Junktion als grammatisches Phänomen, das im Spannungsfeld zwischen Aggregation und Integration Beziehungen zwischen den Propositionen eines Textes herstellt. Einen Schwerpunkt bildet neben der empirischen Auswertung die theoretische und methodische Weiterentwicklung der Junktionstheorie. Diese umfasst die Formen und Grade der syntaktischen Integration, die Typen von semantischen Relationen und deren Ausdrucksformen (sog. Junktionsausdrucksprofile). Durch die Anwendung von Junktionsanalysen auf narrative und argumentative Schülertexte drei verschiedener Jahrgänge der Sekundarstufe I können Schreibentwicklungsprozesse nachgewiesen und textbezogene Besonderheiten der Themenentfaltungsmuster erfasst werden. Das hierfür erhobene repräsentative Korpus wurde mithilfe statistischer Verfahren ausgewertet, die quantitativen Ergebnisse wurden durch qualitative Einzelanalysen von Texten ergänzt. Die Studie ist an der Schnittstelle zwischen Grammatik, Textsortenlinguistik und Sprachdidaktik anzusiedeln und stellt die erste textvergleichende Untersuchung zur Syntax und Lexikogrammatik der Schreibentwicklung für das Deutsche dar.