Diese Arbeit widmet sich Olivier Messiaens Kompositionen für Klavier und beschäftigt sich insbesondere mit seinen Anmerkungen in den gedruckten Partituren seiner Werke. Mit Hilfe einer Kryptoanalyse nach Edward Cone sollen drei Aspekte in Messiaens Klavierwerk offen-gelegt werden, die es erlauben, sowohl die Kompositionen als auch die Metatextierungen des Komponisten und seine Einleitungen jeweils als Einheit zu betrachten und in einen größeren Zusammenhang von Kunst, Literatur und Wissenschaft einzuordnen. Diese drei Aspekte sind Zahl, Wort und Spiel. „Zahl“ ergibt sich aus der Tatsache, dass Messiaens Werk rhythmisch, metrisch und harmonisch auf Zahlen gegründet ist. Mit „Wort“ sind u.a. die zahlreichen Bemerkungen des Komponisten gemeint und die beziehungsreichen Titel, die er seinen Werken gab. Ein „Spiel“ mit Worten und Zahlen stellt sich schließlich als Grundlage seines musikalischen Schaffensprozesses heraus. Auf diese Weise kann nicht nur Messiaens Denkweise erhellt, sondern auch gezeigt werden, dass diese mit seinem geistig-kulturellen und religiösen Umfeld eng verwoben war. Seine Aussage, ,allein? gewesen zu sein („Je suis seul“), muss vor diesem Hintergrund überdacht werden.