Reisen, das Erkunden und Erfahren neuer Räume schafft der Literatur Optionen, die niemals versiegen. Der besitzergreifende Blick gehört hier ebenso dazu wie die Wiederholung von literarisch zuvor Imaginiertem, die Suche nach dem Anderen als Suche nach dem Ich ebenso wie die Neugier gegenüber anderen Lebenswelten und Kulturkreisen. Gemeinsam ist solchen Optionen, dass Außen-Welten zu Projektionsflächen von Innen-Welten werden und so das Bewusstsein für die Literatur über das mimetische Prinzip hinaus wach halten. Der vorliegende Sammelband versammelt Aufsätze zur österreichischen Literatur aus dem späten 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart, erkundet Reisediskurse bei Eduard Pötzl, Hermann Bahr, Arthur Schnitzler, Elias Canetti, Ingeborg Bachmann, Christoph Ransmayr, Thomas Stangl, Kathrin Röggla und anderen. Die Autoren und Autorinnen - allesamt ehemalige Stipendiaten des Franz-Werfel-Programms des österreichischen Wissenschaftsministeriums und Österreichischen Austauschdienstes (OeAD) - zeigen Zugänge zur österreichischen Literatur und schaffen dabei eine eigene Form von Außenperspektive auf scheinbar Vertrautes.