Warum wirkt der Begriff 'Mobilität' so attraktiv? Offenbar eignet sich die Vorstellung von Beweglichkeit für die Erschließung komplexer Thematiken, wie Globalisierung, transkulturelle Vermittlung oder Migration, indem sie eine Ereignisstruktur mit vielen Anknüpfungsmöglichkeiten bietet.
Die Beiträge dieses Bandes setzen sich entsprechend mit epochenübergreifend auftretenden literarischen Figuren und historischen Akteuren auseinander, die selbst beweglich sind oder Bewegungen veranlassen: Nomaden, Autoren auf Lesereise, Gelehrte, Abenteurer oder Touristen. In den Analysen tritt zum einen die enge Verschränkung von räumlichen und zeitlichen Mobilitätskonzepten hervor. Zum anderen werden spezifische Erzählmuster und eingängige Topoi als ›Figurationen von Mobilität‹ herausgearbeitet: Diese werden nicht zuletzt durch Metaphern bereichert, die im eigentlichen Sinne für die Übertragbarkeit von Bildern und Konzepten sorgen.