Schon in jungen Jahren lernte Ottomar Geschke, der 1882 in Fürstenwalde an der Spree geboren wurde, die Not und das Elend der schwer arbeitenden, ausgebeuteten von Hunger und Entbehrungen gekennzeichneten Menschen im eigenen Elternhaus kennen. Sein Vater verdiente seinen kargen Lohn als Arbeiter in einer Fabrik des Unternehmers Pintsch, wie allgemein üblich unter menschenunwürdigen Bedingungen um seine Familie mit acht Kindern zu ernähren. Auf Anraten und teilweise auch Drängen seiner Lehrer schickten ihn die Eltern widerstrebend, da die Eltern das Schulgeld kaum aufbringen konnten, auf die Knaben-Mittelschule und so musste er bereits in jungen Jahren durch Hilfsdienste bei gutbetuchten Herrschaften etwas für seinen Schulbesuch dazu verdienen; um die Haushaltskasse der Familie aufzubessern. Eigentlich sollte er eine pädagogische Ausbildung erhalten, seine Mutter hätte ihn gern als Priester gesehen. In seiner Lehrzeit als Schlosser kam er in Verbindung mit der Arbeiterbewegung, schloss sich der Gewerkschaft an, wurde später Mitglied der SPD und später der KPD. Hier erlebte er, dass der Solidarität der Arbeiter eine große Bedeutung zukam. Er wollte seinen Beitrag dazu leisten, dass es den schaffenden Menschen, dem Proletariat einmal besser gehen sollte, dass sie sich von der Ausbeutung befreien können. Von diesem Gedanken waren nicht wenige der Menschen seiner Zeit geprägt. Er ging in die Metropole Berlin, nahm aktiv an der Novemberrevolution 1918 teil. Danach wurde er durch seine Partei in das Exekutivkomitee der Komintern gewählt und lernte auch noch Lenin kennen. Danach vertrat er seine Partei als Abgeordneter im Preußischen Landtag und ab 1924 auch im Deutschen Reichstag und gehörte der Parteiführung der KPD an. Von Anfang an leistete er nach der Machtergreifung der Nazis im Januar 1933 aktiven Widerstand in der Illegalität und verbrachte, willkürlich und ohne jede Verurteilung, Jahre, seines Lebens in Konzentrationslagern der Faschisten. Er wurde auf einem Evakuierungsmarsch um die KZ-Insassen zu ermorden, am 1. Mai 1945 durch die Rote Armee befreit. Nach Berlin zurückgekehrt, wurde ihm die Funktion eines Stadtrates für Soziales von Berlin übertragen, gehörte er zu dem Mitunterzeichner des Aufrufs zur Gründung der KPD vom 11. Juni 1945 und es wurden ihn weitere Parteifunktionen übertragen. Besondere Verdienste und Anerkennung erwarb er sich über alle Parteigrenzen hinweg in seiner Tätigkeit als Vorsitzender der VVN. Folglich übte er weitere Tätigkeiten in der 1949 gegründeten DDR aus und gehörte als Abgeordneter auch ihrer Volkskammer an.