Noch bis vor wenigen Jahren prägte das atomare Patt der Supermächte USA und UdSSR das Verständnis der Weltöffentlichkeit von bewaffneten Konflikten. Doch seit dem Zusammenbruch des Ostblocks entstehen dezentrale Formen des Krieges wie etwa der virtuelle Cyber-War im Kampf gegen Terrornetzwerke. Bürgerkriege destabilisieren ganze Regionen, und das staatliche Gewaltmonopol löst sich vielerorts auf. Was aber ist Krieg überhaupt? In unübersichtlicher Lage empfiehlt sich eine erneute Lektüre klassischer Texte, die über Ursachen, Dimensionen und Grenzen des Krieges reflektieren.
So versammelt diese Anthologie zwölf bedeutende Stationen in der Geschichte des Kriegsdenkens – von Thukydides über Thomas Hobbes oder Friedrich Nietzsche bis Hans Magnus Enzensberger. An ihnen lässt sich erkennen, wie Ansätze zum Verständnis des Krieges die historische Veränderung ihres Gegenstandes spiegeln und doch immer wieder nach neuen Antworten auf gleich bleibende Grundfragen suchen. Die Herausgeber geben in der Einführung einen Überblick zum Stand der Forschung. Die dargebotenen Texte werden jeweils mit einem Kommentar eingeleitet und mit Forschungsfragen und einer Auswahlbibliografie ergänzt.