Zum Stück: Jukulele und Oi könnte man als blindsichtige Zwillinge bezeichnen, was sich in ihrem Fall mit dem klinisch gemeinten Symptom, nur zu sehen, was sie sehen wollen, verbindet. Sie gehören zu jenem modernen Menschentypus, der sich in Anspruchsdenken und -träumen ergeht, aber nichts dazu tut. „Wir könnten, wenn wir wollten, aber wir wollen ja nicht“. In ihrer Destruktivität heben sie sich auch eigentlich wieder auf und folgen dem schönen Wahn ihrer Selbstvernichtung.
Oi und Jukulele haben offenbar ein Identitätsproblem, da ihr Dasein keinen Sinn hat, ihre Liebe ist ichbezogen, ihre Handlungen bewegen sich im Kreis, wie die großartigen Gedanken- und Ideengespinste. Als Schwätzer und Schaumschläger haben sie gelebt, als solche sterben sie. Ihre Ansätze zu Kreativität und Originalität reichen dabei nur zu einem leisen Bedauern darüber. Denn schließlich genießen sie als Hedonisten ihren schönen Tod auch noch.
Ein Einakter, nach Motiven von Caspar David Friedrich.