Die Konsequenzen des Klimawandels
für unsere Gesellschaft sowie für das Ökosystem Erde sind
noch nicht in ihrer vollen Komplexität abschätzbar. Mit dem vorliegenden
Buch wird versucht, das heutige Wissen über die Auswirkung
auf Pflanzen, Tiere und Menschen zusammenzufassen,
in leicht verständlicher Form der Öffentlichkeit zugänglich zu
machen und Anregungen zu geben, was getan werden muss.
Ein Beispiel für das Ausmaß potenzieller Effekte ist die hohe
Zahl von in Europa mehr als 50.000 Sterbefällen während der
Hitzewellen im Sommer 2003.
Seit mehreren Jahren ist eine Ausbreitung von Krankheitsüberträgern
wie Zecken zu beobachten, die durch diese übertragenen
Krankheiten (Frühsommer-Meningoenzephalitis und Lyme-
Borelliose) nehmen entsprechend zu.
Tropen-Krankheiten wie Malaria gewinnen auch in Europa
an Bedeutung. Weltweit nimmt die Fläche der Malaria-Risikogebiete
zu. Die WHO schätzt, dass zukünftig ca. 50% der Weltbevölkerung
in solchen leben werden.
In vielen Ländern der Welt nehmen Allergien in erschreckendem
Maße zu. In Deutschland sind ca. 20–30% der Bevölkerung
betroffen. Hauptursache ist der Gehalt der Luft an mehr, veränderten
und neuen allergenen Pollen. Mögliche Gewinner des Klimawandels
können einzelne Sparten der Landwirtschaft und des
Tourismus in den gemäßigten nordlicheren Breiten sein.
Der Klimawandel,wird die regionale Verteilung und Häufigkeit
von Pflanzen und Tieren ändern. Arten an der Grenze ihrer
Verbreitungsgebiete werden am meisten leiden. In unseren Forsten
gilt dies für die Fichte, für die es an vielen Standorten in
Mitteleuropa schon jetzt zu warm ist. Ein großes Problem ist die
Zunahme von Pflanzenkrankheiten und Schädlingen, bedingt
durch mildere Winter, längere Entwicklungssaison und Entwicklung
von mehreren Generationen, aber auch die Invasion zuwandernder
neuer Schädlinge.