Die Einbettung von Experimenten in den Unterrichtszusammenhang gilt als ein zentrales Gütekriterium des Physikunterrichts. Allerdings ist bisher wenig über unterrichtsspezifische Strategien von Lehrpersonen zur Einbettung von Experimenten in einen stundenübergreifenden Unterrichtsverlauf bekannt.

Ziel der vorliegenden Arbeit ist es deshalb, aus einer Rekonstruktion der Vorgehensweisen von Lehrpersonen Informationen darüber zu erlangen, wie sie Experimente in der gymnasialen Oberstufe in einen übergeordneten Unterrichtsverlauf einbetten und mit vorherigen und anschließenden Experimentalphasen in Bezug setzen. Dazu wurden in einem qualitativen Ansatz Lehrpersonen in ihrem Unterricht begleitet und in einem Interview mit einem Stimulated Recall Verfahren deren experimentelle Unterrichtsgestaltung erhoben.

Die in der Analyse aufgestellte Typologie von Einbettungsstrategien geht damit über die stundenspezifischen Aussagen bisheriger Videostudien hinaus und ermöglicht es, stundenübergreifende Funktionen eines Experiments darzustellen sowie Strategien von Lehrpersonen zu beschreiben. Die Studie stellt somit einen wichtigen Schritt hin zu einer Bewertung der Güte einer stundenübergreifenden experimentellen Anlage des Physikunterrichts dar.