In vier Zeilen kann man nicht bildreich werden oder gar politisch? Michaela Victoria Hoepffner beweist uns das Gegenteil. Wie schon in ihrem zweiten Lyrik-Band „Seelen und Steine“, dessen Titel die Wendung Rabbi Nachmanns „Es gibt Steine und Seelen“ aufnimmt, ist auch der vorliegende Band in drei Kapitel unterteilt: „Kehrschluss, lichtern“ folgt dabei dem Thema des Deutschseins nach dem Krieg und nach der Wende. „Vom reimen und anderen ungereimtheiten“ ist teils poetologisch. „Im Kalautal“ schließlich bringt Weisheiten in Scherzform, wie es dem japanischen Haiku (Dreizeiler) entspräche, dem sie nur aus Eigensinn noch eine Zeile hinzugefügt hat.