Sean Scully (* 1945 in Dublin) gilt als einer der bedeutendsten zeitgenössischen abstrakten Maler. Seit Jahrzehnten ringt er seinem Kernthema der Linien und Streifen eine Fülle von faszinierenden Variationen ab, deren Ausdruck von romantisch bis melancholisch reicht. Zu Beginn seiner Karriere arbeitete Scully gegenständlich, und dem sieht er sich auch jetzt noch verpflichtet: »Bis heute enthalten meine Bilder etwas Körperliches, das Gefühl einer physischen Beziehung zur Welt.« Er nennt unter anderem den deutschen Expressionismus als wichtige Einflussquelle und darüber hinaus die Künstler André Derain, Henri Matisse, Karl Schmidt-Rottluff und Ernst Ludwig Kirchner. So bleibt in seinen malerischen Abstraktionen der Pinselduktus erkennbar, die Kanten seiner Farbbahnen sind von Hand gezogen, die Gesamtwirkung ist haptisch. Die Veröffentlichung geht erstmals diesem Wechselspiel zwischen Figuration und Abstraktion in Sean Scullys Œuvre nach und eröffnet damit überraschende neue Perspektiven auf sein Werk. Ausstellungen/Exhibitions: Ludwig Museum im Deutschherrenhaus Koblenz 31.8.–16.11.2014 | Kunsthalle Rostock | Crawford Art Gallery, CorkSEAN SCULLY (*1945, Dublin) ist einer der bekanntesten Künstler seiner Generation. Neben zahlreichen Ausstellungen weltweit wurde er mit wichtigen Preisen wie dem Guggenheim Fellowship und Harckness Fellowship geehrt.