Der entlaufene Romantiker. Die große neue Biographie Heinrich Heines

Er nannte sich selbst einen »entlaufenen Romantiker«, entwickelte ein fast absolutes Gehör für die Dissonanzen seiner Zeit und lockerte, wie Karl Kraus bemerkte, »der deutschen Sprache das Mieder« – Heinrich Heine hat als Erster die Kluft zwischen Poesie und Leben überwunden. Doch er war zugleich auch der erste wahrhaft europäische Intellektuelle. Und ist dadurch, wie Rolf Hosfeld zeigt, auf überraschende Weise wieder unser Zeitgenosse geworden.

In der Epoche aufkeimender Nationalbewegungen besaß Heine ein feines Sensorium für den gar nicht so feinen Unterschied zwischen republikanischem und altdeutschem Nationalismus. Er richtete als Erster ein waches Auge auf die dunklen Energien eines drohenden Populismus und pflegte eine ganz eigene Unterscheidung von »Kultur« und »Zivilisation« jenseits der üblichen Völkerklischees. Er kultivierte einen elegant-ironischen Umgang mit deutschem Ressentiment und Tiefsinn – und beleidigte in all dem die deutsche Leitkultur.

Rolf Hosfeld, erfolgreicher Biograph und einer der besten deutschen Heine-Kenner, zeigt uns, wie Heines außergewöhnliches Leben und Werk gleichsam den Typus des europäischen Intellektuellen begründet hat.

Ausstattung: mit Abbildungen