Neue Untersuchungen über Voraussetzungen, Geschichte und Folgen der Medizin im Nationalsozialismus.

Während der NS-Herrschaft erfolgte eine Radikalisierung der medizinischen Behandlung bis hin zu Zwangssterilisationen und Massenmord. Vorbereitet wurde diese Entwicklung bereits in den Jahrzehnten zuvor in den Diskursen über das »lebensunwerte Leben«. Die dabei geprägten Denkmuster und Menschenbilder sind bis heute nicht vollständig überwunden.

Aus dem Inhalt:
Maria Hermes: Die Psychiatrie im Ersten Weltkrieg als Vorläufer der nationalsozialistischen Psychiatrie am Beispiel des Bremer St. Jürgen-Asyls
Ingo Harms: Paul Eden - Ein Oldenburger Arzt im Dienst der nationalsozialistischen »Erbgesundheitspolitk«
Alfred Fleßner: Tuberkulose und Krankenmord in Oldenburg
Raimond Reiter: Niedersächsische Denkschriften gegen »Euthanasie«-Morde
Ingo Harms: Medizinische Verbrechen und die Entnazifizierung der Ärzte im Land Oldenburg
Klaus Dörner: NS-Medizin und die »Stunde Null«
Margret Hamm: Zwangssterilisierte und »Euthanasie«-Geschädigte in ihrem Ringen um Anerkennung und Entschädigung
Hedwig Thelen: Opferbiographien in der Gedenkstätte Wehnen
Carola S. Rudnick: Historisch-politische Bildungsarbeit an Orten der NS-Psychiatrie und »Euthanasie«
Gerrit Hohendorf: Die aktuelle Debatte um die Sterbehilfe und die historische Erfahrung