Harald Braun (1901–1960) war nicht nur ein erfolgreicher Regisseur und Autor in seiner Zeit, er war auch ein gläubiger Christ, der zu seiner Konfession stand. Mit seinen Filmen wollte er lebensdienlich sein, wie er selbst betonte. 1901 in Berlin geboren, Sohn eines konservativen evangelischen Pfarrers, trat Braun nach Studium und Promotion 1924 in die Schriftleitung der Literaturzeitschrift "Eckart" ein. Ideologisch nicht verbaut, verstand er den "Eckart" als ein Forum, in dem offen und mit literarischem Anspruch über Glaubensfragen verhandelt werden konnte. Harald Braun forderte stets zum Gespräch auf – auch in seiner Rundfunkarbeit, als Drehbuchautor und als Filmregisseur. Während des Nationalsozialismus entstanden unter seiner Regie intensive Filme wie "Zwischen Himmel und Erde" und "Träumerei". Ökonomischen Erfolg und künstlerische Anerkennung brachten ihm seine Filme "Nachtwache", "Herz der Welt" und die Thomas-Mann-Verfilmung "Königliche Hoheit". Die Dringlichkeit seines Fragens verbunden mit einer ästhetischen Strenge seiner filmischen Dramaturgie machten Harald Braun trotz aller Erfolge zu einem respektierten Außenseiter im Filmbetrieb. Die beigelegte Audio-CD enthält ein Gespräch zwischen Erwin Goelz und Harald Braun, das am 7. März 1952 innerhalb der Reihe "Film-Prisma" zum Thema "Der Filmregisseur" ausgestrahlt wurde.