Diese Sammlung von plattdeutschen Texten erschien in den Westfälischen Nachrichten in den 50er Jahren. Seit Anfang des Jahres 1953 hatte die Not- und Mangelwirtschaft für zu mindestens einen Teil des lokalen Zeitungswesens ein Ende. Der “Grevener Anzeiger“ konnte wieder regelmäßig erscheinen. Die “Westfälischen Nachrichten“ setzten als Nachfolger des “Münsterischen Anzeiger“ eine Tradition fort, mit dem sie vor dem Kriege schon Tausende von Freunden gewonnen hatte. Das Wiedererscheinen wurde von diesen mit aller Herzlichkeit und Freude begrüßt. Sobald die Nachwirkungen des Krieges es gestatteten, konnte dann auch endlich eine eigene Seite für Greven eingerichtet werden. Neben der Berichterstattung über aktuelle Ereignisse nahm seit Anbeginn die Pflege des Kulturellen und Heimatlichen einen breiten Raum ein. Nimmt man sich einmal die Ausgaben jener Jahre vor, so ist man erstaunt über die Vielzahl von Artikeln, die sich mit der engeren Heimat befassten. Diese Fülle von Interessantem aus lokaler Geschichte und Brauchtum ist in den heutigen Lokalteilen nicht mehr festzustellen, was sehr zu bedauern ist.
Neben vielen kulturellen Beiträgen jener Zeit, welche verständlicherweise in hochdeutscher Sprache abgefasst waren, gab es immer noch einen beachtlichen Teil der täglichen Präsentation in unserer eigentlichen Muttersprache, dem Plattdeutschen. Gerade diese Veröffentlichungen fanden einen enormen Zuspruch und ein großes Interesse, da der Anteil der Plattsprecher zu dieser Zeit noch recht hoch war.
Eine nicht geringe Anzahl dieser plattdeutschen Artikel erschienen so interessant, dass sie einer breiten Leserschaft zugänglich gemacht werden sollten.