Noch gegenwärtig ist die soziale Ausgrenzung von Sinti und Roma ein gesellschaftliches Problem, das nur vor dem Hintergrund seiner Geschichte verstanden werden kann. Die Studie nimmt die Diskriminierung und rassistische Verfolgung von sogenannten Zigeunern in Osnabrück von den 1920er bis 1950er Jahre in den Blick. Einerseits zeigt sie die bis zur Deportation und systematischen Ermordung reichende Zuspitzung der ‚Zigeunerverfolgung‘ im Nationalsozialismus auf. Andererseits weist sie auf die Kontinuitäten über die Regimewechsel hinweg hin. Die lokale Osnabrücker Geschichte wird dabei unter starkem Einbezug der regionalen und gesamtstaatlichen Perspektive analysiert. Deutlich wird, dass die Ausgrenzung und Verfolgung der ‚Zigeuner‘ nicht nur von staatlichen Stellen aus betrieben wurde, sondern Billigung und Unterstützung in und aus der Mitte der Gesellschaft fand.