Um die Gesundheit von transsexuellen, transgender und geschlechtsnichtkonformen Menschen zu verbessern, gibt die World Association for Transgender Health (WPATH) seit 1979 Versorgungsempfehlungen heraus. Die siebte Version der Standards of Care bietet sowohl psychotherapeutischen und ärztlichen Fachkräften aus den Bereichen Endokrinologie, Gynäkologie, Urologie und plastischer Chirurgie als auch interessierten Laien einen anwendungsorientierten Überblick.

Von der ersten bis zur nun vorliegenden siebten Ausgabe hat sich ein grundlegender Wandel der Perspektiven vollzogen. Zunächst stand die Absicherung des Gesundheitspersonals im Vordergrund: Die Versorgungsempfehlungen sollten sicherstellen, dass nicht fälschlicherweise geschlechtsangleichende Maßnahmen wie gegengeschlechtliche Hormontherapie und chirurgische Interventionen indiziert werden. Heute liegt der Schwerpunkt auf der nachhaltigen Linderung des Leidensdrucks, der als Geschlechtsdysphorie bezeichnet wird und aus der Unvereinbarkeit der körperlichen Geschlechtsmerkmale mit dem Geschlechtserleben resultiert. Die Versorgungsempfehlungen werden durch einen ausführlichen Überblick der aktuellen Versorgungssituation in Deutschland ergänzt.