Als „Turnvater Jahn“ wurde Friedrich Ludwig Jahn (1778–1852) zur deutschen Legende. Tatendurstig und verschroben zugleich, widmete er sein Leben dem Kampf gegen die napoleonische Besatzung und der Idee eines deutschen Nationalstaates. Als er 1811 in der Berliner Hasenheide den ersten öffentlichen Turnplatz Deutschlands eröffnete, ahnte noch niemand, dass seine Ideen bis ins 21. Jahrhundert ihren Widerhall im Sportbetrieb in ganz Europa finden sollten.
Horst Bosetzky schildert die ebenso widersprüchliche wie faszinierende Persönlichkeit des Friedrich Ludwig Jahn in schillernden Farben. Gekonnt zeichnet er dessen bewegten Lebensweg vom jungen Rebell über den Pionier der Turnbewegung bis zum Abgeordneten in der Frankfurter Nationalversammlung nach. Gleichzeitig entwirft der Autor ein beeindruckendes Panorama jener turbulenten Zeit, in der sich in Deutschland ein Nationalbewusstsein herausbildete.