Diese Studie vereinigt auf fruchtbare Weise Sozial-, Mentalitäts- und Alltagsgeschichte mit einer Familienhistorie. Makro- und mikrohistorische Ebene verschränken sich vielfältig und eröffnen in ihrem Widerspiel eine Vielzahl von Einsichten. Integrierendes Moment ist die Frage nach den Dimensionen von Mobilität und Migration. Zentral ist die Darstellung der mobilen Lebenswirklichkeit der deutsch-jüdischen Familien Weill und Sonder. Es beginnt im Übergang zum 18. Jahrhundert auf dem südbadischen Land und endet in den 1980er-Jahren in der Metropole New York City. Die fundierten Analysen regen u. a. dazu an, Mobilitätsmuster von Juden im 19. und 20. Jahrhundert neu zu bewerten. Überaus komplex ist die Quellenbasis der Studie: Sie reicht vom Fund einer 'Privat-Genisa' bis zu fast vergessenen Familiendokumenten im Keller. Sie wird ergänzt durch zahlreiche Archivdokumente zur Familien-, Unternehmens- sowie Arisierungs- und Restitutionsgeschichte aus staatlichen Archiven wie Firmenarchiven.