Kann ein Au-pair Aufenthalt in Deutschland den sozialen Aufstieg befördern? Caterina Rohde untersucht diese Frage in ihrer Studie über transnationale Migrationsprozesse junger Russinnen. Methodisch basierend auf teilnehmenden Beobachtungen und biographischen Interviews behandelt sie die narrativen Rekapitulationen positiver und negativer Erfahrungen mit Au-pair Arbeit. Darüber hinaus werden transnationale Bildungs- und Berufsübergänge vor und nach dem Aufenthalt sowie die plurilokale Beziehungsgestaltung der jungen Frauen zur Herkunftsfamilie und die eigene Familiengründung in den Blick genommen. Die Studie untersucht, wie russische Hochschulabsolventinnen ihre Position des „Au-pairs“ in der Arbeitgeberfamilie bestimmen. Der Au-pair Aufenthalt in Deutschland hat für sie in doppelter Hinsicht die Bedeutung einer Bildungsphase: Einerseits werden Fremdsprachenkenntnisse im post-sowjetischen Russland als wertvolle Arbeitsqualifikationen verstanden und andererseits können durch dieses biographische Moratorium unabhängig von der Herkunftsfamilie Orientierungen für den weiteren Lebensweg ausgebildet werden. Die Untersuchung zeigt, wie es diesen Frauen gelingt, den Au-pair Aufenthalt für ihren weiteren Bildungs- und Berufsweg zu nutzen und ihren sozialen Status als Akademikerin zu erhalten.