In seinem großen Exilroman ,Doktor Faustus’ bedient sich Mann so sehr wie in keinem früheren Werk geborgter Sprache als Maskierung, um das zeitgemäß nicht mehr Sagbare dennoch sagen zu können. Ein wesentlicher Aspekt dieser Sprachmaske ist das gewählte Genre der Biographie, zu dessen Ausgestaltung Mann, neben den bekannten Nietzsche-Biographien, maßgeblich auch die Shakespeare-Biographie von Frank Harris heranzog. Dessen Text bildet, wie die Arbeit in einer detaillierten Analyse zeigt, in Gänze eine dem ,Doktor Faustus’ konsequent unterlegte Gestaltungsfolie und trägt, indem es sich ausgerechnet um die Biographie eines englischen Künstlers handelt, entscheidend zu Manns im amerikanischen Exil errungener Außenperspektive auf Deutschland und die deutsche Geschichte bei.